Woche vom 5. bis 11. März

von Albert Henz

Sonntag:    Psalm 25
Montag:     Römer 7, 7-13
Dienstag:     Römer 7, 14-25
Mittwoch:     Römer 8, 1-11
Donnerstag:     Römer 8, 12-17
Freitag:     Römer 8, 18-25
Samstag:     Römer 8, 26-30

Was verboten ist, reizt besonders. Das war schon in der Paradieserzählung die Versuchung. So oder so ähnlich kann man den ersten Abschnitt unserer Bibellektüre lesen. Paulus will zeigen, dass er keinesfalls mit der Tora, dem jüdischen Gesetz, bricht. Aber es bewirkt leider vor allem die Erkenntnis der Sünde, weil der Mensch zu schwach ist, um das Gute zu tun – auch wenn er das eigentlich will. Paulus fühlt sich wie unter einem Fluch, oder, wie Luther dichtet: „es war nichts Guts am Leben mein; die Sünd hat mich besessen“. Aus eigener Kraft kommt der Mensch da offenbar nicht heraus. Das ist auch die biografische Erfahrung des Paulus.
Aber: es gibt zum Glück den Ausweg beziehungsweise befreienden anderen Weg. Er ist in der Befreiung Christi von der Sünde zu finden. Sie gilt uns. Er nimmt uns an. Und das Leben auf seiner Seite vermittelt uns den Geist Gottes. Er bewirkt die Veränderung auch unseres Lebenswandels und befähigt uns dazu. Er macht uns lebendig und schenkt uns die Gotteskindschaft. Kaum schöner kann das vermittelt werden, als am abendlichen Kinderbett mit der Liedstrophe „Breit aus die Flügel beide, o Jesu meine Freude und nimmt dein Küchlein ein. Will Satan dich verschlingen, so lass die Engel singen; dies Kind soll unverletzter sein“.
Ab 8,18 weitet sich der Blick sogar auf die Schöpfung. Sie wird hineingenommen in das Erlösungswerk Jesu. Was für eine Aussage, heute, für die bedrohte Schöpfung! Sie seufzt und liegt in Wehen! Und auch sie wird erlöst werden. Was hilft, die Hoffnung zu behalten, ist das Gebet. Auch das fällt uns oft schwer. Wir brauchen und bekommen für unser Gebet den Beistand des Geistes. Wunderbar hat Bach das in seiner Kantate vertont „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf – denn wir wissen nicht, was wir beten sollen“. Ich brauche diese Kraft für unsere Friedensgebete für die Ukraine: Die Vergewisserung, dass darin Kraft und Bestärkung für meine Hoffnung liegt.
Schließlich das grandiose Finale in 8,28. In hymnischem Stil ist das ein Bekenntnis der Zuversicht. Trotz aller Widrigkeiten, die auch unser Leben bestimmen mögen: Wer auf Gottes Seite gehört, dessen/deren Lebenswege führen am Ende zu dem guten Ziel. Sie dienen zu seinem/ihrem Besten! Das lässt sich vielleicht besser verinnerlichen, indem man es singt! „Trotz dem Todesrachen – Gottes Wacht hält mich in Acht … Erd und Abgrund muss verstummen, ob sie noch so brummen.“ (EG 396)

Wochenspruch
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Römer 5, 8

Wochenlied
Das Kreuz ist aufgerichtet EG 94