Woche vom 25. Februar bis 2. März

von Albert Henz

Wochenspruch
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Römer 5,8

Wochenlied
Das Kreuz ist aufgerichtet EG 94

Sonntag:    Psalm 123
Montag:     2. Mose 7, 14-25
Dienstag:     2. Mose 11, 1-10
Mittwoch:     2. Mose 12, 1-20
Donnerstag:     2. Mose 12, 21-33.51
Freitag:     Markus 10, 32-45
Samstag:     Markus 10, 46-52

Die Texte dieser Woche zielen auf die Einsetzung des Passafestes. In ihm ist die Erinnerung an die Verschonung Israels von den über Ägypten verhängten Plagen, insbesondere der Tötung der Erstgeborenen und sodann der Auszug zentral. Sie prägt den Glauben der Juden.

Zuvor wird von der hartnäckigen Weigerung des Pharao berichtet, das Volk ziehen zu lassen. Diese „Verstockung“ hat Jahwe selbst bewirkt. So wird dessen Wunderkraft als stärker bezeugt. Die meisten Erzählungen der Plagen folgen dem Schema ihrer Ankündigung durch Mose, begleitet von Wunderzeichen: das Eintreten der Plagen und das Einlenken des Pharao; mit der Beendigung der jeweiligen Plagen sowie dann seiner erneuten Weigerung, das Volk ziehen zu lassen. Von manchen Plagen werden die Israeliten verschont.

Die Plagen greifen Phänomene auf, die in Ägypten vertraut sind. Die Verschmutzung des Nils durch Schwemmstoffe kam wohl jährlich vor. Frösche haben in der ägyptischen Tradition eigentlich eine religiös-lebensspendende Kraft. Bei den Überschwemmungen des Nil aber gelangen sie zuweilen in zu großer Zahl an Land. Eine Insektenplage durch Stechmücken ist in Flussnähe ebenfalls vertraut; ebenso Ungeziefer, das sich ausbreitet und Seuchen, die das Vieh hinraffen. Geschwüre infolge der Verschmutzung der Luft sowie Hagel, der Ernten zerstört; den Grünwuchs vernichtende Heuschrecken; Luftverdunkelung durch heiße Südostwinde, die Staub in die Luft wirbeln, sind bis heute wiederkehrend.

Dann die Einsetzung des Passafestes: Ein Opfertier; Blut als Zeichen der Verschonung an der Haustür; ungesäuerte Brote, da die Zeit zum Durchbacken nicht reichte; bittere Kräuter als Erinnerung an die schwere Zeit: so die Vorbereitungen. Die Texte belegen das Fest zum Teil auch als später weiter ausgeformte Kulthandlung, nachdem Israel zusammengewachsen und sesshaft geworden ist. Zugrunde liegen wohl Rituale beim jährlichen Aufbruch der Viehhirten zu den Sommerweiden und ein Mazzen-Wallfahrtsfest.

Beide Traditionen werden in der Auszugserzählung und in den Anordnungen zum Passafest zusammengeführt und ein Platz im Jahreskalender festgelegt. Später durften auch in Israel arbeitende Menschen am Fest teilnehmen, sofern sie beschnitten waren. Entscheidend ist das Festhalten der Erfahrung, dass Jahwe selbst sein Volk aus der Sklaverei Ägyptens befreit hat.