Woche vom 19. bis 25. Februar

von Albert Henz

Wochenspruch
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lukas 18, 31

Wochenlied
Liebe, die du mich zum Bilde EG 401

Sonntag:    Psalm 60
Montag:     Römer 3, 1-8
Dienstag:     Römer 3, 9-20
Mittwoch:     Römer 3, 21-26
Donnerstag:     Römer 3, 27-31
Freitag:     Römer 4, 1-12
Samstag:     Römer 4, 13-25

Römer 3 nimmt den Gedankengang wieder auf, dass alle Menschen, misst man sie an ihrem Tun, vor Gott unzureichend sind. In mehreren fiktiven Dialogen, einer Art Rechtsstreit, geht Paulus auf eventuelle Einwände ein, die er entweder schon kennt oder in Rom erwartet. Gott lässt sich auch durch die Unzulänglichkeit Israels in seiner Treue nicht beirren. Es hat zweifellos eine besondere Geschichte mit Gott. Falsch wäre es, aus dem großzügigen Verhalten Gottes das Recht auf einen laxen Umgang im Lebensvollzug zu folgern. Das akzeptiert Gott nicht! Von allen Menschen wird aufgezählt, dass selbst die einzelnen Körperteile sündigen. Die Bibelzitate sind recht frei wiedergegeben. Was das Gesetz von allen zeigt, ist deren Sünde.

Es folgt der entscheidende Gedankengang, wie wir Gott dennoch recht sind: durch den Glauben an Jesus und seine Erlösungstat. Ein paar Hinweise zum Verstehen dieser Tat: Sie knüpft an den alttestamentlichen Brauch an, durch das Besprengen des Altares mit Blut die Barmherzigkeit und Versöhnung Gottes zu erlangen und so sein sündiges altes Leben abzugeben. Luther spricht vom Gnadenstuhl, der die Bundeslade mit einer Goldplatte bedeckt und als Ort der Gegenwart Gottes gesehen wird. Dieser Ort ist jetzt Jesus, in dem sich die Reinigung und Weihe des Menschen vor Gott vollzieht. Ein dritter Gedankengang ist der des Loskaufs aus der Sklaverei, hier der Gefangenschaft in der Sünde.

Ein weiterer Zugang ist der auch in Rom bekannte Gedanke, dass dem Tod der Märtyrer Heilsbedeutung zugemessen wurde. Ein Kommentar übersetzt 3,26 so: „Der, der selbst gut ist, heißt die gut, die an Jesus glauben“. Kein Mensch hat also Grund, sich zu rühmen. Das Gesetz (die Weisungen Gottes) bleibt trotzdem wichtig.

Es folgt der „Schriftbeweis“. Auch Abraham wurde sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Das war, als er noch nicht beschnitten war. Wieder die freiere Übersetzung: „Abraham schenkte Gott Glauben und das wurde ihm als richtiges Verhalten angerechnet“. So ist er ein Vater des Glaubensweges für Juden (Beschnittene) und Nichtjuden. Abraham hielt am Vertrauen auf Gottes Zusagen fest, auch als deren Erfüllung nach menschlichem Ermessen nicht mehr zu erwarten war. Gott garantiert hier im Übrigen nicht alle unsere Wünsche, aber das, was er verspricht.

Schließlich werden der Glaube an den Gott des ersten Artikels (Schöpfer) und die Auferweckung Jesu durch denselben Gott zusammengeführt.